Was sind Tiergestützte Interventionen?

Tiergestützte Interventionen umfassen bewusst geplante Angebote mit Tieren für Menschen mit kognitiven, sozial-emotionalen und motorischen Einschränkungen, Verhaltensstörungen und Förderschwerpunkten. Diese schließen auch gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Maßnahmen mit ein.

 

Tiergestützte Interventionen beinhalten Methoden, bei denen Klienten mit Tieren interagieren, über Tiere kommunizieren oder für diese tätig sind. Die Durchführung erfolgt zielorientiert, anhand einer klaren Prozess- und Themenorientierung unter Berücksichtigung tierethischer Grundsätze mit anschließender Dokumentation und Reflexion.


Warum Tiere einsetzen?

Tiere geben eine direkte, nicht wertende Rückmeldung auf das Verhalten des Menschens. Dadurch können Grundbedürfnisse wie Nähe und Zuwendung befriedigt sowie Vertrauen aufgebaut werden.

 

Warum Hunde einsetzen?

Hunde sind besonders neutral und unvoreingenommen in der Beziehung zu ihrem Gegenüber. Dadurch kommt es zu einer unmittelbaren, sprachfreien, nicht wertenden Spiegelung des Verhaltens.

 

 



Einsatzbereiche

  • Angststörungen
  • Verhaltens- und Wahrnehmungsauffälligkeiten verschiedenster Ursachen und Ausprägungen, z.B. Autismus, AD(H)S u.v.m. 
  • Depressive Phasen/Erkrankungen
  • begleitend bei Entwicklungsstörungen, -verzögerungen
  • Motorik- und/oder Koordinationsprobleme
  • Auffälligkeiten in der Wahrnehmung (Erfassen, Verarbeiten und Reagieren auf Umweltreize wie Berührung spüren, erfühlen, riechen, visuelle Leistungen usw.)
  • Therapiemüdigkeit, Motivationsmangel (Motivation zur Aktion, Bewegung, Selbstantrieb)

Positive Wirkungsweise

Sozio-emotionaler, psycho-sozialer Bereich

Förderung der emotionalen und sozialen Kompetenzen durch Verbesserung des Selbstwertgefühls. Das Zurücknehmen eigener Bedürfnisse aufgrund der Konzentration auf die Bedürfnisse des Hundes und ein dadurch gesteigertes Verantwortungsbewusstsein steigert die emotionalen und sozialen Kompetenzen. Das Zulassen von Körpernähe und die Spiegelung des eigenen Verhaltens unterstützen den Abbau von Ängsten.

 

Entwicklung von Motivation durch eigene Kompetenzerfahrung, Aktivierung bereits vorhandener Ressourcen und durch praktisches Handeln im niedrigschwelligen Kontakt mit dem Tier.

 

Wahrnehmungsbereiche und Motorik

Förderung aller Wahrnehmungsbereiche durch Sinneserfahrung im lebenspraktischen Bereich. Motivation zur Bewegung durch Kontaktaufnahme mit dem Hund.

 

Kognitive Fähigkeiten

Förderung von Ausdauer, Konzentration und Gedächtnisleistungen durch das Üben eines Tricks oder einer Handlung mit dem Hund und der damit erforderlichen Handlungsplanung.